Auslösebereich
Der Begriff Auslösebereich bezieht sich im Kontext der Qualitativen Matrix, die bei der Erstellung einer Brandfallsteuermatrix verwendet wird, auf die spezifischen Bereiche innerhalb eines Gebäudes, in denen Brandmeldungen ausgelöst werden. In der Qualitativen Matrix sind dementsprechend auf einer ihrer zwei Achsen die Auslösebereiche aufgetragen.
Eine besondere Eigenschaft der Auslösebereiche ist, dass sie - wenn man sie richtig plant - eine sogenannte "Fläche gleicher Funktion" darstellen (jeweils bezogen auf die betrachtete Auslöseart): Meist wird ein Auslösebereich so gestaltet, dass alle automatischen Melder in allen Räumen des betrachteten Auslösebereichs die selben Alarmierungen und Folgesteuerungen auslösen.
Im Kontext der Planungen aus der Leistungsphase 5 (gem. HOIA) gibt es die Faustformel: "Was Auslösebereiche betrifft: Finde so wenige wie möglich und so viele wie unbedingt nötig!". Je weniger Auslösebereiche definiert werden können, desto einfacher ist die technische Implementierung und die spätere Prüfung derselben. Je mehr man definiert, um so feingliedriger und spezifischer kann die Brandfallsteuermatrix auf Brandereignisse reagieren, was aber auch den Aufwand der Umsetzung und späteren Prüfung vergrößert. Es ist also immer ein guter Mittelweg zu finden.
Auslösebereiche sind somit entscheidend für die Planung und Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen. Sie definieren die Zonen, in denen eine einheitliche Überwachung mit einer einheitlichen Reaktion auf einen Brandfall zu implementieren sind und vereinfachen den Planungsprozess deutlich.
Es ist noch zu beachten, dass Auslösebereiche nicht identisch zu Meldebereichen sind; ein Begriff der üblicherweise bei der BMA-Planung eine Rolle spielt. Meldebereiche sind meist größere Flächen, die der BMA-Planer z.B. im Kontext der späteren Brandbekämpfung festlegt; es handelt sich hier also um Flächen, die über einen definierten Feuerwehrangriffspunkt erreichbar sind und meist durch die Grenzen von Brandbekämpfungsabschnitten von anderen Meldebereichen abgegrenzt werden. Meldebereiche treffen i.a.R. keine Aussage über die Auslösungen, die durch eine Brandmeldung z.B. in der Gebäudeautomation stattfinden. Umgekehrt treffen Auslösebereiche keine Aussage über konkrete Überwachung der Fläche, die sie abdecken.